Normalerweise versuche ich ja immer eher das Private (Sport, Familie) vom Beruflichen zu trennen. Als Arzt gewinnt man nicht bei jedem Patienten an Kompetenz, wenn er erfährt, dass man einen erheblichen Anteil seiner Freizeit in kurzen und bunten Hosen durch die Gegend rennt oder mit dem Fahrrad fährt oder (in enge schwarze Gummianzüge gezwängt) in Gewässern z.T. fraglicher Qualität hin und her krault.
Triathlon (und warum man sich das freiwillig antut) ist ohnehin für die meisten Sportartfremden (inklusive Kollegen und Vorgesetzten) ein Buch mit sieben Siegeln. Dass das Ganze auch noch Spaß macht ist für Außenstehende noch schwerer nachvollziehbar.
Marathon alleine scheint da eine andere Qualität zu haben. Nahezu jeder hat in seinem Bekannten- und Freundeskreis jemanden,der schon mal Marathon gelaufen ist und sehr viele können sogar etwas mit gängigen Marathonzeiten (unter 4 Stunden, unter 3 Stunden usw.) anfangen. Dementsprechend hat mein "Fremdgehen" beim München Marathon ungewollt wesentlich mehr Aufsehen in meinem beruflichen Umfeld erzeugt, als die eigentlich sportlich höherwertigen Leistungen beim Ironman Regensburg, Frankfurt, in St. Pölten oder auf kürzeren Distanzen.
Mein Chef hat gleich den Pressereferenten unserer Klinikgruppe angerufen, damit der eine entsprechende Meldung für unseren Newsletter und die Medial Park-Homepage verfasst.