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Am gestrigen Samstag fuhren Heike und ich stellvertretend für unseren Verein SG Grassau nach Titting/ Emsing im Altmühltal, um dort am außerordentlichen Verbandstag teilzunehmen. Verbandspolitik mag oftmals ein trockenes Thema sein, aber diesmal ging es ums Ganze:

Vor rund vier Monaten war der Bayerische Triathlonverband durch einstimmigen Beschluss aus dem Dachverband Deutsche Triathlon-Union ausgeschlossen worden, weil das Bayerische Verbandspräsidium im Streit um die neue Abgabenordnung der DTU, seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachgekommen war und stattdessen die DTU unter Umgehung der Sportgerichtsbarkeit vor einem ordentlichen Gericht verklagt hatte.

Die ausführliche Version der diesem Streit zugrundeliegenden Fakten und persönlichen Animositäten kann man hier auf Triathlonszene,de nachlesen. Eine wesentlich kürzer gefasste Übersicht findet man auch hier, im Triathlon-Magazin.

Für unseren Verein, unsere Familie und für uns selbst bedeutet diese Situation, dass unser gerade in die 2. Bundesliga aufgestiegenes junges Triathlon-Team nicht in der Liga hätte starten dürfen, Frederic wäre bei Frotbestand der verfahrenen Situation der Start beim Deutschland-Cup und den Deutschen Meisterschaften verwehrt geblieben oder allenfalls durch einen Vereinswechsel in ein anderes Bundesland realisierbar gewesen und wir selbst hätten nicht einmal bei Deutschen Seniorenmeisterschaften in der Zukunft starten können.

Der Verbandstag zog sich über mehr als 8 Stunden hin, es gab hitzige Diskussionen aber letztendlich liefen die entscheidenden Abstimmungen wie erhofft: Die Mehrheit der Vereinsdelegierten entschied sich für eine Rückkehr in die DTU und darüberhinaus gab es einen weitgehenden Personalwechsel im Präsidium des Bayerischen Triathlonverbandes.

Ein bisschen aus der Erleichterung und fast Euphorie heraus habe ich mich sogar hinreißen lassen, als ich selbst aus den Reihen der oberbayerischen Delegierten überraschend für eine Kandidatur im Präsidium vorgeschlagen wurde, diese Kandidatur zu akzeptieren und wurde prompt zum Vizepräsidenten gewählt. Wirklich geplant war das nicht und vielleicht bereue ich es auch in ein paar Wochen, aber die aktuelle Problematik lag mir am Herzen, weil wir wie oben ausgeführt gleich dreifach negativ von einem anhaltenden Ausschluss des BTVs aus der DTU betroffen gewesen wären.und wenn man etwas verändern will, reicht es manchmal zwar, wenn man richtig abstimmt, manchmal muss man aber auch einen Schritt weitergehen und bereit sein, selbst mit zu gestalten.

Nun bin ich gespannt, ob es mir gelingt, mich einigermaßen schnell in die großteils neue Materie einzuarbeiten und mitzuhelfen den Dampfer BTV mit seinen mehr als 10000 bayerischen Triathleten in ruhigeres Fahrwasser zu bringen und dort stabil auf Kurs in Richtung auf eine modernere Ausrichtung des Verbandes mit transparenten Entscheidungsstrukturen zu bringen.

 

Für die Verbandshomepage (www.triathloin-bayern.de) habe ich noch einen sachlicher gehaltenen Abriss über die gestrigen Abläufe verfasst, der dort wohl morgen im Lauf des Tages eingepflegt werden wird und den ich der vollständigkeit und Übersichtlichkeit halber hier noch mit angefügt habe (die Situation ist so neu für uns, dass derzeit noch keiner aus unserem neu zusammengesetzten Führungsgremium die Zugangsberechtigungen für das Content Management System der Verbandshomepage verfügt ;-) )

Am 8.Dezember.2012 fand  in Titting-Emsing ein außerordentlicher Verbandstag statt, bei dem die Delegierten im Kern darüber abzustimmen hatten, ob der Bayerische Triathlonverband  in Zukunft als eigenständiger Verband außerhalb des Bundesdachverbandes DTU firmieren sollte oder eine zeitnahe Rückkehr in die DTU anzustreben ist, verbunden mit Akzeptanz der aktuellen DTU-Satzung und Gebührenordnung. Die entscheidende Abstimmung  führte zu einem deutlichen Votum der anwesenden Delegierten gegen den bayerischen Sonderweg und für die Wiederaufnahme des BTV als ordentlicher Landesverband der DTU.


Unter den neu geschaffenen Voraussetzungen gehen wir davon aus, dass die bayerischen Triathleten in 2013 DTU-Startpässe über ihre Heimatvereine in Bayern beziehen werden können.

Nach Festlegung dieser als 7. Tagesordnungspunkt wichtigsten Richtungsentscheidung des Verbandstages fanden turnusgemäße Neuwahlen des Verbandspräsidiums statt. Der bisherige Amtsinhaber Peter Pfaff stand nicht mehr zur Wahl und es bewarben sich der Oberfranke Tobias Heinze sowie der Oberpfälzer Pierre Jander um den vakanten Präsidentenposten. Bei dieser Wahl entschieden sich die bayerischen Vereinsdelegierten mit knapper Mehrheit für einen personellen Neuanfang mit Tobias Heinze.

Die weiteren neugewählten Präsidiumsmitglieder sind:

Vizepräsident: Dr. Harald Funk

Schatzmeister: Max Dachauer

Sportwart: Christian Ruttor

Regelbeauftragte Nord/ Süd:  Georg Welsch/ Bernd Stühlein

Schriftführer: Christian Wierer

Sprecher der Bezirke:  Gerd Rucker

Wie bereits vor der Wahl angekündigt stellte das neugewählte Präsidium anschließend separat den Punkt  zur Abstimmung, ob die laufende diedie laufende Berufung im Klageverfahren gegen die DTU seitens des BTV zurückgezogen werden sollte, um einerseits keine weitere Zeit zu verlieren und andererseits die zukünftigen Verhandlungen mit der DTU hinsichtlich einer zeitnahen Wiederaufnahme des BTV in den Bundesdachverband nicht durch weiter schwelende  juristische Auseinandersitzungen zu blockieren.

Als zusätzliches Zeichen der zukünftigen Neuausrichtung des Bayerischen Triathlonverbandes im Hinblick auf die von Heinze in seinem Wahlprogramm angekündigten Eckpunkte größerer Basisnähe und mehr Transparenz bei relevanten Entscheidungsprozessen fassten die Verbandsdelegierten auch noch den Beschluss, einen Vertreter der Bezirksverbände in Zukunft als stimmberechtigtes Mitglied in das Verbandspräsidium des BTV zu holen.

Abschließend wurde ein Zeitrahmen für den nächsten Verbandstag festgelegt, der im Zeitraum Februar/ März 2013 stattfinden sollte und  in dessen Rahmen dann auch eine neue Gebührenordnung, die in den nächsten Wochen von der neugewählten Verbands-Führung im Detail auszuarbeiten ist, verabschiedet werden.

Auf Einladung des BTV mit anwesend beim Verbandstag in Titting/Emsing war auch der Präsident der Deutschen Triathlon-Union Dr. Martin Engelhard sowie der DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll, die sich  im Rahmen der Sachdiskussionen offen für sämtliche bei den Delegierten aufkommende Fragen hinsichtlich des Finanzbedarfs des Dachverbandes und den Beschlussabläufen beim Ausschluss des BTV durch die anderen Landesverbände vor wenigen Monaten zeigten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der außerordentliche Verbandstag trotz aller zum Teil auch engagiert geführten Sachdiskussionen und der bekannten unterschiedlichen Positionen zu den bekannten verbandspolitischen Problemfeldern  von einem Klima der Sachlichkeit und dem erkennbaren Bemühen aller Beteiligten um eine generelle Annäherung geprägt war.

Die Bayerischen Triathleten haben allen Grund optimistisch in die Zukunft des Triathlonsports in Bayern zu blicken und können sich voraussichtlich bald wieder auf das Wichtigste, nämlich auf die Ausübung des Triathlonsports, egal ob auf bayerischen oder außerbayerischen Wettkämpfen, konzentrieren!

 

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