Lehrerin zu sein hat gewiss viele Vorteile. Was die Ferienregelung betrifft, hat es vor allem aber auch eklatante Nachteile, v.a. wenn man in Bayern verbeamtet ist: Warum haben wir in Bayern eigentlich immer zum größten Sauwetter des Jahres Ferien ? Was nützen uns Lehrern und Schülern die Ferien, wenn wir kaum etwas anfangen können???
Ich hab' da mittlerweile eine Hypothese entwickelt: wahrscheinlich ist es der Wille unseres Arbeitgebers, der Regierung von Oberbayern, dass die gesamten Lehrerhaushalte bzw. Haushalte mit schulpflichtigen Kindern in ganz Bayern bzw. die dazugehörigen Häuser, samt Gärten adrett hergerichtet, entmüllt und optisch ansehlich sind. Die Kinder sollen zu Büchermonstern werden und sich beim bayerischen Überschuss an Rentnern am besten nicht auf der Straße blicken lassen, wo sie beim Spielen nur Krach machen würden :-) Hab ich recht ? Denn was soll man bei all den Regentagen anderes machen, als Lesen bzw. den Haushalt auf Vordermann bringen? Es gibt doch noch die sogenannte Nord-Süd Wanderung, oder ? :-)
Wenn also Touristen in unsere Gegend kommen, sollen sie begeistert sein und nicht denken, sie wären in den Slums von Oberbayern. Klar ! Nur, was nützt es, wenn jeder Tourist nur einmal nach Oberbayern, bzw. ins schöne Chiemgau kommt, wenn ihm solch ein Wetter präsentiert wird ? Nichts, richtig ?! :-)
Wir Chiemgauer hingegen denken ja ständig, dass das Wetter im Norden Deutschlands immer besser ist, als bei uns. Vor allem in den Ferien ! Deshalb fahren wir Anfang August lieber mal an die Ostsee. Vielleicht werden wir aber auch eines Besseren belehrt. :-) Wenn also in der Gegend um Glücksburg alles sehr sauber und ordentlich ist, dann wissen wir, dass im Norden das Wetter auch nie besser ist, als bei uns. :-)
Wir, Harald und ich, haben uns aber den Willen meines Arbeitgebers gefügt und angefangen das Haus aufzuräumen. ….sozusagen….. :-) Harald hat sich jedoch -in sträflicher Unkenntnis der für bayerische Schulferein üblichen Wettervorhersage- freiwillig eine Woche Urlaub genommen.
Harald hat sich in den letzten Tagen also zuerst alle möglichen Fahrräder geschnappt und daran rumgeschraubt. Schaltungen mit neuen Zügen/ Außenhüllen versehen, Lenker gewechselt, Laufräder zentriert, Lager gewartet usw. Ich war für das Putzen zuständig. Meine Hände sind immer noch ganz schwarz. Gott sei Dank ging gestern bei der Schwimmeinheit einiges an Dreck weg. :-)
Innerhalb dieser Woche haben wir natürlich trotzdem einige Radkilometer geschafft. Es waren dazu aber immer einige Versuche notwendig, um aus Unterwössen fortzukommen. Vor 2 Tagen konnten wir im Trockenen losfahren, wurden aber auf der Challenge Walchsee Runde in Österreich richtig zugegossen.
Gestern durchfuhren wir gerade das Nachbardorf (eigentlich war eine längere Einheit mit Kraftausdauerelementen geplant), als wieder eine mächtige dunkle Regenfront auf uns zukam. Also drehten wir beiden ersten Tropfen spontan um und fügten uns wieder brav dem Willen meines Arbeitgebers. :-) Wir luden alte, kaputte Kühlschränke (einer davon steht schon seit 8 Jahren defekt in unserer Garage!), einen Wäschetrockner, Computer und Bildschirme aus den 90ern, Scanner, mehrere Druckergenerationen in das Auto, um endlich einmal den Elektromüll aus unserer Garage und Keller zu entfernen, der schon seit einigen Jahren dort seinen Platz hatte. Als wir mit dem Einladen fertig waren, wurde das Wetter wieder schön und wir konnten doch noch zu einer 2 ½ stündigen Radausfahrt, mit GA 2 Anteilen, starten. Das Auto samt Elektromüll konnte ja bis zum nächsten Regenguss warten. :-) Aber die Garage hätte jetzt wieder Platz für ein weiteres Rad :-)
Heute schafften wir den Elektromüll bei erwartugsgemäß wieder strömenden Regen ein paar Dörfer weiter in den dazu passenden Wertstoffhof nach Grabenstätt. „Grüß Gott, wir hätten einige Elektrogroßgeräte zu entsorgen.“ „Jo, dann stellns des Zeig einfach do nebn den rotn Kübl hie !“ Nachdem wir etwas ratlos blickten, weil wir nicht wussten, welchen Kübl sie meinte, sagte die frendliche Wertstoffhofmitarbeiterin, die sichtlich genervt war, dass sie bei dem Sauwetter überhaupt mal kurz aus ihrem Büro treten musste : „Jo, da ebn ! In den Container werns des ja net tragn könna !“ (und schon war die Dame wieder unwirsch i Büro verschwunden) Wir bedankten uns freundlich und schafften alle Geräte natürlich gut erzogen doch in den passenden Container. :-) Wozu macht man denn Krafttraining ? Auf diesem Wertstoffhof war solch ein Chaos. Wenn ihr also mal Atommüll habt: Wertstoffhof in Grabenstätt (bei strömendem Regen) wäre da ein richtiger Geheimtipp ! :-) Dort fällt nichts auf ! :-) Wenn wir statt unserer Kühlschänke mal eben ein paar Castoren mit abgebrannten Brennstäben in den Elektrogroßgeräte-Container geschafft hätten, das hätte dort gestern vielleicht auch wegen des Sauwetters auch niemanden interessiert (ich werde mal bei Gelegenheit unserer Bundesregierung, die ja immer noch auf der Suche nach einem Endlager ist, eine heißen Tip zukomen lassen ;-) ) War auf jeden Fall ein echtes Kontrastprogramm zu dem Wertstoffhof bei uns in Unterwössen, wo der zuständige Miarbeiter mit Argusaugen darüber wacht, dass ja keine grüne Glasflasche im Glascontainer für braunes Glas landet.
Aber wie soll man bei dem Wetter eigentlich den Garten auf Vordermann bringen ? Anfang der Woche hatte ich es endlich geschafft, den gesamten Vorrat an Betttüchern, die wir immer für den Radtransport oder sonstige ölige Sachen hernehmen, zu waschen und an die Wäschespinne zu hängen. Tja ! Super Idee ! Es werden im Hause Funk schon Wetten angenommen, ob nun der neue Wäschtrockner, den Harald bestellt hat (Freu !! :-) Soll sehr energiesparend sein ! :-)), geliefert wird, bevor die Wäsche trocken ist ?! Richtig verstanden, die Wäsche hängt 3 Tage nach dem Waschvorgang immer noch an der Leine und wird gerade in dem Moment zum zigsten Male zugeschüttet. So richtig sauer kann der Regen nicht sein. Die Ölflecken sieht man in den meisten Tüchern, trotz 90 Grad Wäsche, immer noch :-)
Rasenmähen haben wir immer noch nicht geschafft.
Das einzig beruhigende bei dem Wetter ist, dass die Seen nicht zu warm werden. So kommt bestimmt der Veranstalter vom Ingolstadt Triathlon, bei dem wir nächste Woche immerhin unsere erste Mitteldistanz 2012 absolvieren wollen, nicht auf die Idee uns ohne Neo schwimmen zu lassen. Erstens wollen wir unsere neuen Sailfish-Neos und sonstigen Sailfish Utensilien einmal zeigen (An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Jan Sibbersen !!!!) und zweitens kam das Schwimmtraining aufgrund meines Fingers zu kurz, so dass mir 2km ohne Neo so richtig schwer fallen würden.
Morgen soll das Wetter mal kurzzeitig besser werden. Nein, nicht zum Rasenmähen ! Wir werden mit den Rädern aus Unterwössen flüchten und einige Kilometer fahren. Laufen geht aufgrund meines Ischias im Moment ja auch nicht so richtig ! Leider ! Eigentlich wäre eine schmerzfreie Trainingseinheit mal wieder schön ! :-( Nächste Woche gehe ich mehrmals zum Physiotherapeuten. Vielleicht bekomme ich es bis Ingolstadt einigermaßen hin !
Es stehen noch 1 Woche Ferien an. Harald muss wieder arbeiten. Frederic kommt vom Kaderlehrgang zurück und will sicherlich trainieren. Marci und Anna-Marie haben gerade richtig gute Bücher zu lesen, die sie nur unterbrochen haben, um mit uns im Kino „The Avengers“ anzusehen. Das geht zum Glück auch sehr gut bei Regen. Dazu gab es eine riesige Tüte Popcorn :-)
Noch 65 Tage bis zum Ostseeman :-)…Ich lese jetzt aber trotzdem meinen Krimi weiter…:-)
Wünsche euch viel Spaß beim Training !