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Jetzt sind schon zwei Wochen vergangen, seit ich mir den kleinen Finger an der Basis mehrfach gebrochen habe. Seitdem höre ich nur immer, dass ein Bruch an der Basis (sehr gelenknah) eine langwierige Geschichte ist. Nun denn ! 4 Wochen absolute Stillhaltung in der Gipsschiene, danach darf die Schiene eine Woche lange ab und an mal abgenommen werden, um den Finger zu bewegen. Okay ! Somit habe ich den Zeitpunkt des Sturzes nicht unbedingt perfekt gewählt. Genau zum Saisonbeginn !

Also galt es nach der Operation einige Tage absolute Sportruhe einzubauen. Nach 4 Tagen fing ich aber an, das Joggen auszutesten. Lief !  Zumindest kürzere Strecken. Ergometer, lief ! Ventilator lief auf höchster Stufe ! Schwimmen ging eben dann mal nicht. Egal ! Alles kann man ja nicht haben :-)

Als ich letzte Woche mein Wettkampfradel wieder einmal aus der Garage holte, bemerkte ich, dass der Lenker bei meinem Sturz leider zur Bruch gegangen war. Der schöne Easton Attack :-( Kaputt :-(

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Da ich die Saison schon wie gemeldet nicht mit dem Hilpoltsteiner Duathlon beginnen konnte, wollte ich meinen geplanten Triathlon über die Olympische Distanz nicht auch noch stornieren.

Am Samstag fanden also die Bayerischen Meisterschaften der Jugend und Junioren (Bayerische Meisterschaften Schüler A bis Junioren) in Weiden statt. Nicht gerade in unserer Gegend. 300 km entfernt. Wenn wir solche Strecken fahren, dann will auch immer jedes Familienmitglied starten :-)

Nachdem ja allgemein bekannt ist, dass zu einem Triathlon nun mal Schwimmen gehört, versuchte ich im Donnerstag einfach mit eingetapter Kunstoff-Gipsschiene zu schwimmen. Fehlanzeige ! Ging gar nicht. Ich kam überhaupt nicht vorwärts und es tat weh ! Klar ! Wasserwiderstand lässt grüßen ! Die Finger-Mittelhandschiene ließ dem Grundgelenk zuviel Bewegungsspiel, das sich dann beim Schwimmen in Form von Bewegungsschmerzen äußerte...

Nun kommt mein heißgeliebter, allerbester Göttergatte ins Spiel :-)Harald orderte mich kurzerhand am Freitag in die Klinik. Er wollte eine andere, weitaus festere Schien basteln. Gesagt, getan ! Am Vorabend des Wettkampfes gipste er mir den kleinen Finger, samt Ringfinger mit einem sog. Softcast ein und stabilisierte das Ganze um das Handgelenk herum mit einem speziellen zirkulären Kunststoffcast. :-) Ganz einfach, also ! Nicht gerade super bequem, da Harald im Hinblick auf das Schwimmen nur minimal den Cast polsterte (Polsterwatte saugt sich mit Wasser voll und erlaubt u.U. dann auch wieder zuviel innere Wackelbewegungen) aber es saß und wackelte nicht :-)

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In Weiden angekommen, mussten wir leider erfahren, dass für unsere zwei Jüngsten mal wieder das Schwimmen, aufgrund zu niedriger Außentemperatur, abgesagt worden war und stattdessen ein Duathlon stattfinden sollte. Anna-Marie, unsere wirklich gute Schwimmerin, tobte :-) Aber, was soll man machen, wenn die Regeln so sind ?

Eine erste seltsame Begegnung mit einem Kampfrichter dann beim Einchecken in die Wechselzone: Wegen eines Staus (für alle Teilnehmer) beim Kontrollieren der maximalen Rad-Abrolllänge durch den Ausrichter (eine halbe Stunde waren wir dort in der Schlange gestanden) konnte Marc-Philipp erst auf den letzten Drücker einchecken und da manche seiner Mitstreiter noch später dran waren, musste sein Start gegenüber dem Zeitplan sogar um 10 Minuten verschoben werden. Nictsdestoweniger bläffte uns ein Kampfrichter, der uns anscheinend kannte und offensichtlich wenig schätzte, auffallend aggressiv an, warum wir nicht früher angereist seien, wir hätten schließlich mit derlei Verzögerungen rechnen müssen, nachdem wir schon lange genug dabei seien... es sollte nicht die letzte Begegnung mit diesem Kampfrichter an diesem Samstag sein...

 Unserem Jüngsten sind derlei Animositäten zum Glück  ziemlich egal und er kämpfte sich mal wieder tapfer über die Strecken 500m L – 2,5 km R – 400m L und finishte in seiner Altersklasse als  8.

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Bei Anna-Marie, Schülerin A, ging es nun schon um die Bayerische Meisterschaft. Sie musste ca. 1,5 km laufen, statt 400m Schwimmen  – 10 km mit dem Rennrad und Windschattenfreigabe radeln und noch einmal 2,5 km laufen. Für sie, als Jahrgang 2000, ist eine solche Strecke ab diesem Jahr Pflicht, aber erst einmal hart. Mit 2 Streifen Powerbar auf den Radrahmen geklebt und eine Trinkflasche dabei, sollte es ein wenig leichter werden. Und siehe da ! Sie schlug sich extrem gut, teilte sich das Rennen ein, wechselte schnell, fuhr schön in einer Gruppe Windschatten, futterte und trank zwischendurch, musste nie stehen bleiben, hatte kein Seitenstechen….und wurde 5. :-) (Startnummer 211). Dafür, dass es ein für sie ungeliebter Duathlon war eine tolle Leistung und eine ganz klare Steigerung gegenüber Hilpoltstein vor knapp zwei Wochen.

 

Frederic, Jugend B, durfte im 26 Grad warmen Freibad seine 400 m Schwimmen, auch 10 km Radeln und 2,5 km Laufen. Frederic war schon mit dem Ziel den Bayerischen Meistertitel im Triathlon zu erreichen nach Weiden gekommen. Aber die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht im Winter !

Beim Schwimmen konnte er mit einer Zeit unter 5 min den Grundstein legen und kam als Erster in die Wechselzone. Knapp dahinter jedoch ein Konkurrent aus München. Zusammen absolvierten sie also die Radstrecke und vergrößerten ihren Vorsprung auf den Drittplatzierten und den Rest des Feldes.

Da Frederic schon mit Radschuhen unterwegs ist, musste er noch einen Schuhwechsel einlegen und kam als Zweiter auf die Laufstrecke. Hier drehte er mal wieder mächtig auf und absolvierte die mit 2,5 km ausgemessene Laufstrecke in 7min 40 sek, also mit einem beeindruckenden Kilometer-Schnitt von 3:04min/km.  Am Ende hatte er sogar noch 50 sek. Vorsprung :-) Bayerischer Meister im Triathlon!  :-)

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Wir sind mächtig stolz auf unsere Kids :-)

Nun waren Harald und ich an der Reihe. Da wir ja erstmal unsere drei Kinder zu betreuen hatten, konnten wir uns erst nach Zieleinlauf von Frrederic und Anna-Marie um unsere eigenen Wettkampfvorbereitungen kümmern. Bis unsere Räder fertig zusammengebaut waren und auch sonstige Vorbereitungen für den Wettkampf abgeschlossen waren, checkten wir mal wieder seeeeehr spät in die Wechselzone ein. Harald, noch später als ich beim Einchecken, musste schon wieder mit dem bereits oben erwähnten Kampfrichter diskutieren. Nicht gut ! Immerhin hatte er schon als Zuschauer , während der Schülerwettkämpfe, eine Diskussion mit demselbigen, da Harald an einer Stelle Bilder schießen wollte, an der man es  angeblich nicht durfte. Hmm ! Nicht gut !

Ich testete schnell in einem Einschwimmbecken das Schwimmen mit Gipshand aus. Hielt ! War irgendwie ein komisches Gefühl, aber ich würde den ersten Teil des Wettkampfes beenden. Da war ich sicher !

Mein Mann stieg trotzdem fast 2 Minuten vor mir aus dem Wasser. Das hatten wir noch nie :-) Egal :-) Ich war froh, dass ich 1500 m durchschwimmen konnte und freute mich auf das Radfahren und Laufen. Beim Radfahren waren 8 Runden zu absolvieren, also insgesamt 44,9 km mit 16 Wendepunkten ! Den Lenker meines alten Wettkampfrades (das nun mal wieder herhalten musste) konnte ich zwar nicht so gut greifen, aber die Wendepunkte musste ich einfach vorsichtig anfahren. Es lief ! Ich machte Druck und führte seit dem Schwimmen das Damenfeld an. Mit einem Schnitt von 36 km/h kann ich zufrieden sein.

Harald kam mir immer wieder auf dem 8-Runden-Kurs mit insgesamt 16 (!) Wendepunkten) entgegen, mittlerweile bereits auf Rang zwei liegend auf den Weg an die Spitze….bis er plötzlich mit seiner neuen Bekanntschaft, dem bereits mehrfach erwähnten Kampfrichter, am Straßenrand stand. Dieser hatte ihn zwei Runden lang mit dem Motorrad verfolgt und schließlich entdeckt, dass Harald beim 7. Wendepunkt nach der Wende  in der daruffolgenden Beschleunigungsphase einen überrundeten Athleten, der einen viel zu dicken Gang eingelegt hatte und nach dem Umfahren des Wendepunktes fast stehen geblieben war, überholt hatte, was er nach Einschätzung des Kampfrichter nicht hätte tun dürfen. Sofortige Disqualifikation! Jaha ! So ein Grattler ! :-) Nach den Wendepunkten haben natürlich auch viele Athleten sofort zum Überholen begonnen. Ich bin laufend in der Mitte der Straße gefahren, da bei dieser nur 5,5 km langen Mini-Runde, ab der zweiten Runde laufend Athleten zu überholen waren, die gerade erst ihr Schwimmen fertig gebracht hatten oder schon überrundet wurden ! Nun ja !  Auffallend war natürlich im Nachhinein auch, dass die Rote Karte für Harald die einzige an diesem Tag war, die für irgendeinen Athleten im Renngeschehen gezückt wurde! Honi soit qui mal y pense...

Ich führe also und…..steige  nach 44km entsprechend 8 Runden vom Rad und höre plötzlich, dass vor mir bereits zwei Frauen auf die Laufstrecke gegeangen seien ! Die acht Runden musste jeder Athlet selbst zählen. Kontrollen wurden nur händisch gemacht und irgendwann waren die beiden Rundenzähler einfach überfordert ! Damit ich sicher sein konnte, auch 8 Runden gefahren zu sein, schaute ich nach einer Runde auf mein GPS. 5,5 km ! Also sollten am Ende 44 km auf dem Tacho stehen ! Klar ! Aber manche haben anscheinend keinen Tacho, oder können nicht bis 8 zählen, oder ….(na soweit wollen wir am besten gar nicht denken ;-)) am Ende stieg wahrscheinlich fast die Hälfte der Teilnehmer nach 7 Runden vom Rad. Immerhin hatten sie ja bis dahin auch fast 40 km auf dem Tacho stehen. Und bei einer Kurzdistanz hat man 40 km zu fahren. So wurde nach dem Rennen seitens betroffener Athleten argumentiert. Nur stand in der Ausschreibung eben, dass 8 Runden zu fahren seien. :-) Ist schwer ! Klar ! Ein 8 Rundenkurs ist einfach ohne Chip am Fuß (und Zeitmessmatt, die es in Weiden auf der radstrecke nicht gab) nicht kontrollierbar.

Das Chaos war vorprogrammiert. Ich konnte zwar eine der vor mir vom Rad gestiegenen Frauen noch beim Laufen einholen, aber die erste nicht mehr. Die Beine waren beim Laufen nicht perfekt. Am Ende lief ich 41:44 min. 5 MInuten langsamer als der erste Herr.

Bei den Frauen, sowie bei den Männern wurden diejenigen, mit auffallend schnellen Radzeiten, von den Top 5 nachträglich disqualifiziert. Nicht undenkbar, dass es dabei zum Beispiel bei den Männern auch ehrliche Athleten mit guten Radzeiten erwischt hat, Beim Rest des Feldes konnte man es ohnehin nicht mehr nachvollziehen. Die Ergebnisliste kann man also in die Tonne stampfen.

Ich weiß, dass ich Siegerin bei den Frauen bin, da mich niemand im Rennen überholt hat, aber die weiteren Platzierungen sind mit Vorsicht zu genießen. Außerdem fehlen sogar Athleten komplett in der Liste.

Guter Trainingswettkampf. Der Finger hat gehalten :-) Den Rotwein, die Siegesprämie,  habe ich mit nach Hause genommen. :-) In 4 Wochen steht die Mitteldistanz in Ingolstadt an.

Am Abend wurde der Gips wieder aufgesägt :-)

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So, jetzt wird gegrillt ! Hunger !

Wir wünschen euch allen viel Erfolg bei den anstehenden Wettkämpfen und möglichst erfahrene Kampfrichter mit dem nötigen Fingerspitzengefühl !

Heike


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